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Kampf gegen die Inflation: Der Niedrigzins war eine Ausnahme mit gefährlichen Folgen
(www.tagesspiegel.de)
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In einer schrumpfenden Wirtschaft nicht mehr unbedingt.
Wahrscheinlich nicht, weil das Kreditgeschäft bei negativen Zinsen eben unrentabel wird. Ändert nichts daran, dass der theoretische Marktzins für die Kredite, die dannzumal gar nicht mehr vergeben werden werden, negativ ist.
Eine langfristig stabile oder gar schrumpfende Wirtschaft ist in der Geschichte des modernen Finanzwesens auch bisher noch nicht aufgetaucht; der "Naturzustand", unter dem sich das heutige Bankensystem entwickelt hat, war exponentielles Wachstum, das gelegentlich durch katastrophische Ereignisse (Krieg, Wirtschaftskrise) ein wenig zurückgesetzt wurde.
Ja gut, das war Polemik; du hast natürlich neben den Goldmünzen auch noch Sparbücher und private Banknoten von Banken, die längst untergegangen sind, weil - siehe oben - das Kreditgeschäft unrentabel geworden ist. Kannst damit die Wand tapezieren.
Ich denke, der Nutzen von Negativzinsen (zwischen Geschäftsbanken und Zentralbank) ist, den Geschäftsbanken Kredite mit niedrigem, aber positivem Zins zu ermöglichen, wo der Zins das Ausfallrisiko nicht abdeckt. Negativzinsen im Geschäftsverkehr wird es nicht geben.
Wirtschaftliche Produktion ist Anzahl der Arbeiter mal Produktivität. Erstere wird in ein paar Jahrzehnten weltweit stagnieren und dann sinken, falls nicht alle Prognosen für die Weltbevölkerung völlig falsch liegen; im Westen wahrscheinlich schon früher, wenn nicht die Einwanderung massiv hochgefahren wird. Letztere kann zwar durch technischen Fortschritt weiter erhöht werden, aber die massive Produktivitätssteigerung des 19. und 20. Jahrhunderts, als man Muskelkraft von Mensch und Tier in allen Lebensbereichen durch die Kraft von Elektrizität und Verbrennungsmotoren ersetzt hat, wird sich im 21. Jahrhundert wahrscheinlich nicht wiederholen lassen. Ich lasse mich aber gern positiv überraschen.